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Jill Clayburgh

Geboren in USA

Ihre Grübchen, der versonnene Blick, der Hauch ängstlicher Ehrlichkeit und scheinbarer Hilflosigkeit und das intellektuelle Flair, die von ihr ausgehen, machten Jill Clayburgh zu einer der reizvollsten Charakterdarstellerinnen Hollywoods. In ihrer zögerlich nervösen Art eigentlich eine Woody-Allen-Heldin, obwohl sie nie mit ihm drehte, wurde sie als Inbegriff der selbstständigen urbanen Klassefrau in den 1970er-Jahren mit "Eine entheiratete Frau" ein Begriff und war zwischen 1977 und 1983 auch international eine der gesuchtesten Hauptdarstellerinnen. Die Wahl schlechter Skripts führte zu so plötzlichem wie unerklärlichem Vergessen, das sie teils mit TV-Serien, teils mit B-Movies, teils auf dem Theater überstand. Wie groß die Erinnerung an Clayburgh war, zeigte sich 1999, als "Entertainment Weekly" sie in die Liste der 25 "Greatest Actresses" aufnahm.

Jill Clayburgh wurde 1944 in New York in eine reiche Familie geboren, besuchte exklusive Privatschulen und begann als Theaterschauspielerin auf dem Williamstown Festival in Massachusetts und beim Bostoner Charles Playhouse. Ende der 1960er-Jahre trat sie in Off-Broadway-, später Broadway-Produktionen auf. Schon 1964 hatte sie gemeinsam mit Robert De Niro in Brian De Palmas "The Wedding Party", die turbulente Story einer grotesken Hochzeitsfeier, im Film debütiert. Sie fiel 1971 in "Portnoy's Complaint" auf und machte sich in Thrillern ("Webster ist nicht zu fassen", "Terminal Man") und Biopics (Carole Lombard in "Gable and Lombard") einen Namen. Der bekannteste Film jener Jahre ist die Komödie "Trans-Amerika-Express", wo sie Gene Wilder, der einen Gärtner spielt, beim Liebesspiel im Zug den Satz ins Ohr haucht: "Ach, du bist wirklich ein guter Gärtner."

Der Durchbruch kam 1977 mit Paul Mazurskys "Eine entheiratete Frau", der zum Inbegriff der New Yorker Emanzipationskomödie wurde und die (von Woody Allen stammende) "SSL" (sichtbare Slip-Linie) populär machte. Clayburghs sexualliberale Großstadtfrauen machten Filmen wie Michael Ritches Sportsatire "Zwei ausgebuffte Profis" (wo sie Kris Kristofferson und Burt Reynolds als Lover hat) oder Alan J. Pakulas "Starting Over" (als ledige Lehrerin und Lover von Reynolds) zu Erfolgen. In jenen Jahren bekannte sie eine Abtreibung und gab den schönen Interview-Satz zum Besten: "Oben ohne? Was solls. Ist nur oben ohne. Männer dürfen ungestraft oben ohne gehen, und da haben viele weitaus mehr zu bieten als Frauen."

Ein Ausflug nach Europa brachte Clayburgh mit Bertolucci zusammen, der sie als berühmte Opernsängrin im Ödipus-Drama "La Luna" einsetzte. Beeindruckend ebenso ihre valiumabhängige Frau in "Die Jagd nach dem Leben" oder ihre mit Walter Matthau im Clinch liegende Bundesrichterin in "Ein Montag im Oktober". Das Ende ihrer großen Jahre setzte 1983 ein, nachdem Clayburgh in Costa-Gavras' Politthriller "Hanna K." eine israelische Rechtsanwältin auf der Suche nach ihrer Identität gespielt hatte.

In den folgenden Jahren arbeitete Clayburgh hauptsächlich auf dem Theater. Sie war in TV-Serien wie "Frasier", "Law and Order" und "Ally McBeal" in Gastrollen zu sehen und wurde für ihren Auftritt in "Nip/Tuck" 2005 mit dem Emmy Award ausgezeichnet. Sie hatte eine Nebenrolle an der Seite von Salma Hayek in der Komödie "Fools Rush In" (1997) und spielte 2006 als Pat Nixon in "Dirty Tricks" die Ehefrau von US-Präsident Richard Nixon. 2006 erlebte sie als Mutter von Amanda Peet in der Neil-Simon-Komödie "Barfuß im Park" auf dem Broadway ein Comeback.

Jill Clayburgh wurde 1978 für "Eine entheiratete Frau" auf dem Filmfestival Cannes als Beste Darstellerin ausgezeichnet (und 1979 für den Oscar nominiert). 1980 gründete sie mit Amy Robinson die Produktionsfirma Ruby Movies Production Company.

Jill Clayburgh war von 1970 bis 1975 mit Al Pacino liiert. 1979 heiratete sie den Schriftsteller und Drehbuchautor David Rabe, mit dem sie zwei Kinder hatte. Ihre Tochter Lily Rabe (geb. 1982) wurde ebenfalls Schauspielerin.

2010 erlag Jill Clayburgh ihrer Leukämie-Erkrankung im Alter von 66 Jahren.

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