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Joel Coen

Geboren in USA

Die Drehbücher verfasst er stets gemeinsam mit seinem Bruder Ethan, mit dem er seit dem gemeinsamen Debüt im Jahre 1984 eine symbiotische Gemeinschaft bildet, wobei Ethan, geboren 1957, für die Produktion, Joel selbst, geboren 1954, für die Regie zuständig ist, obwohl sich auch diese Bereiche vermischen. Die Coens, die Film studiert haben und als Cutter für Sam Raimis Horrorfilme anfingen, gelten als originelle und zitierwütige Flaneure durch die amerikanische Filmgeschichte.

Die Vorlieben der Coen-Brüder gelten dem Film noir und der Screwball Comedy. So wurde ihr Debüt "Blood Simple" eine freie Variation von James M.Cains mehrfach verfilmtem Roman "The Postman Always Rings Twice" und eine ironische Hommage. Die Entführungsgeschichte "Arizona Junior", die Unternehmer-Satire "Hudsucker - Der große Sprung" und, wieder eine Entführungsgroteske, "The Big Lebowski" (mit Jeff Bridges als Bogart in Badelatschen), wimmeln von Anspielungen, Zitaten und Brechungen, was oft auf Kosten der Erzählung und Spannung geht.

Kern des Coen-Werkes sind drei Thriller: der Gangsterfilm "Miller's Crossing", der sich von Hawks' "Scarface" bis zu Jean-Pierre Melvilles "Der Teufel mit der weißen Weste" vor dem Krimi-Genre verbeugt, aber genügend Eigendynamik besitzt; der Horror-Thriller "Barton Fink" (Goldene Palme Cannes 1991), der eine kafkaeske Atmosphäre in einem heruntergekommenen Hotel mit der Krise eines Autors und einer Serienkillerstory mischt, und "Fargo", eine schwarze Mord- und Intrigengeschichte im verschneiten US-Hinterland, die fast ausschließlich eigenständige Elemente enthält und den Oscar für das beste Drehbuch erhielt.

In der Südstaaten-Odyssee "O Brother, Where Art Thou?" gingen die Coens in episodenartiger Erzählweise drei entflohenen Kettensträflingen nach, die sich während der Depression durchschlagen müssen. In diesem Film experimentierten sie mit digitaler Farbveränderung von Landschaften. Mit "The Man Who Wasn't There" inszenierten sie 2001 einen weiteren Film noir in brillanter Schwarz-Weiß-Fotografie, in dem Billy Bob Thornton als schweigsamer Friseur auf der Suche nach einem besseren Leben in eine Mordgeschichte verwickelt wird. Ihre bislang leichtgewichtigste Arbeit präsentierten die Coens 2003 mit der Screwball-Comedy "Ein (un)möglicher Härtefall", in der sich George Clooney als gerissener Anwalt und Catherine Zeta-Jones lange Zeit in den Haaren und schließlich in den Armen liegen.

In "Ladykillers", dem ersten Remake der Coens nach dem gleichnamigen Komödie-Gauner-Klassiker, mietet sich ein "Professor" (wunderbar von Tom Hanks gespielt) bei einer alten Dame (Irma P. Hall) ein und empfängt täglich Besuch von vier Freunden, die sich angeblich zum gemeinsamen Musizieren treffen. In Wahrheit planen sie einen raffinierten Einbruch ins Casino. Die Geschichte wurde von der britischen Insel in die Südstaaten verlegt und in vergilbt anmutenden Gelbtönen gedreht. 2006 gehörte er mit seinem Bruder zum Reigen von 21 Regisseuren, die einen Beitrag zum Episodenfilm "Paris je t'aime" abdrehten. In "Tuileries", einer Pariser U-Bahn-Station, spielt Steve Buscemi einen Touristen, der unbedarft in einen Streit gerät.

Als Weltpremiere lief auf den Filmfestspielen von Cannes 2007 "No Country for Old Men", das bei der 80. Oscar-Verleihung der große Gewinner war mit vier Auszeichnungen, für den besten Film, die beste Regie, das beste adaptierte Drehbuch und den besten Nebendarsteller. Zuvor wurde das Drehbuch mit einem Golden Globe geehrt. Für die Regie erhielten sie die Auszeichnungen der Regisseurs- und Produzentengewerkschaft der USA. Josh Brolin spielt einen Vietnamveteranen, der von einem Profikiller (Javier Bardem) verfolgt wird. Das Drehbuch basiert auf einem Roman von Cormac McCarthy.

Joel Coen hat mit seiner Frau Frances McDormand, die für ihre schwangere Polizistin in "Fargo" den Oscar als beste Hauptdarstellerin erhielt, zwei Kinder. Sohn Pedro haben die beiden 1995 in Paraguay adoptiert.

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