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Paul Schrader

Geboren in USA

Der bevorzugte Drehbuchautor von Martin Scorsese, für den er u. a. "Taxi Driver", "Raging Bull", "Die letzte Versuchung Christi" und "Bringing Out the Dead" schrieb, debütierte 1978 gleich mit zwei Filmen: dem Gewerkschafts-Thriller "Blue Collar" (mit Harvey Keitel) und mit "Hardcore", in dem George C. Scott seine in Los Angeles verschwundene Tochter sucht und ins Pornobusiness gerät.

Paul Schrader, geboren 1946, durfte bis zu seinem siebzehnten Lebensjahr nicht ins Kino, so streng war seine calvinistische Familie holländisch-deutscher Herkunft. Erst sein Filmstudium, in dessen Verlauf er ein Forschungsprojekt für das American Film Institute betreute, brachte ihn intensiv mit Film und Kino zusammen. Schrader schrieb für "Film Quarterly" legendäre Artikel (u. a. über Sam Peckinpahs Western "The Wild Bunch") und verfasste eine Dissertation über transzendentalen Stil in den Filmen von Robert Bresson, Yasujiro Ozu und Carl Theodor Dreyer, die seine erklärten Vorbilder wurden. Parallel dazu begann seine Drehbucharbeit, u. a. für Sydney Pollack ("Yakuza") und Brian de Palma ("Schwarzer Engel"). Nach eigenen Angaben schrieb Schrader "Taxi Driver", weil er von seiner Lebensgefährtin verlassen wurde und ziellos mit dem Auto durch nächtliche Straßen fuhr.

Schraders dritte Regiearbeit "American Gigolo" (mit Richard Gere) wurde ein Welterfolg. Die Geschichte des Callboys für reiche Hollywood-Ladies ist eine makellose Studie des Scheins und Glamours einer kalten, gefühllosen Welt des Konsums, auch im Liebesleben. Mit "Katzenmenschen" inszenierte Schrader ein Remake des berühmten Horrorfilms von Jacques Tourneur und förderte die Karriere von Nastassja Kinski. "Mishima" schildert die letzten Stunden im Leben des japanischen Schriftstellers und ist wie viele Filme Schraders eine stilisierte Studie über Kunst und Isolation. Das kommerziell nicht zu verwertende Werk entstand dank der finanziellen Hilfe seiner Gönner Francis Ford Coppola und George Lucas. Der Film um die Entführung der Millionärstochter Patty Hearst (Natasha Richardson) blieb weitgehend unbekannt, "Der Trost von Fremden" wurde ein Venedig-Film um die erotischen Vorlieben zweier Paare.

Schrader war weitgehend in Vergessenheit geraten, als er mit "Light Sleeper" 1991 in die Welt von "Taxi Driver" zurückkehrte. Hatte Travis Bickle (Robert De Niro) damals den programmatischen Satz "Ich bin Gottes einsamster Mensch" gesprochen, so ist der Dealer (Willem Dafoe) ein Seelenverwandter des Taxifahrers, dem es nicht gelingt, aus dem Milieu auszubrechen. Schraders Filme kreisen um Schuld, komplexe, religiöse Erlösungssehnsucht und Verzweiflung und erzählen in kalten, spartanischen und stilisierten Bildern von einer Welt der Leere. Zwei wenig bekannten Arbeiten ("Touch" und "Witch Hunt") folgte 1997 die Vater-Sohn-Geschichte "Affliction - Der Gejagte", mit James Coburn und Nick Nolte als in Hassliebe verbundenen Männern und Polizisten.

In "Forever Mine" (1999) trifft Joseph Fiennes nach Jahren den Mann wieder, der ihn nach einer Affäre mit dessen Frau übel mitgespielt hat; nun soll Fiennes seinem Gegenpart helfen, einen Skandal zu vertuschen. Nach dem Biopic "Auto Focus" über den "Hogan"-Darsteller Bob Crane aus "Ein Käfig voller Helden" (gespielt von Greg Kinnear), inszenierte Schrader 2007 "The Walker", eine Hommage an seinen "American Gigolo". Die Rolle des Begleiters für reiche Frauen übernimmt ein hervorragend spielender Woody Harrelson. Große Beachtung beim Berlinale-Publikum 2009 fand auch seine neueste Regiearbeit "Ein Leben für ein Leben - Adam Resurrected". Basierend auf einen Roman von Yoram Kaniuk verarbeitet der ehemalige Cabaret-Künstler Adam Stein (Jeff Goldblum) in einem Sanatorium für Überlebende des Holocaust seine grausamen Erlebnisse unter der Herrschaft des sadistischen Lagekommandanten Klein (Willem Dafoe).

Paul Schrader ist seit 1983 mit der Schauspielern Mary Beth Hurt ("The Walker") verheiratet und hat mit ihr den gemeinsamen Sohn Sam.

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