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Sir Elton John

Geboren in Großbritannien

Schillernder Paradiesvogel in den Siebzigern, Balladen-König im neuen Jahrtausend: Elton John blickt auf eine über vier Jahrzehnte reichende Karriere zurück, während der er sich von den verschiedensten Seiten, aber immer als brillanter Songwriter präsentierte. Während ihn die jüngere Generation wohl eher als gediegenen Balladen-Onkel kennt, erlebten ihn deren Eltern in den Siebzigern von einer ganz anderen Seite: Mit knallbunten Bühnengewändern, überdimensionierten Hüten und Sonnenbrillen, Federboas und sonstigen skurrilen Ouftits war Elton John damals einer der schillerndsten Live-Künstler der Dekade.

Musikalisch war er der wohl erfolgreichste Popstar dieser Zeit: Gemeinsam mit seinem kongenialen Texter Bernie Taupin veröffentlichte Elton John in den Jahren 1972 bis 1976 je stolze drei Alben pro Jahr, stets angereichert mit zahlreichen Top-Ten-Singles, und landete noch bis zum Jahr 1996 jeweils mindestens einen Top 40 Hit pro Jahr. Seit 1997 hält er außerdem mit seiner Diana-Hymne "Candle In The Wind" den Rekord für die meistverkaufte Single aller Zeiten .

Geboren wurde Elton John als Reginald Kenneth Dwight im Jahr 1947. Bereits mit vier Jahren begann er, Klavier zu lernen, und wurde mit elf Jahren an der britischen Royal Academy of Music aufgenommen. Nach sechsjährigem Studium brach er die Ausbildung ab, um sich ins Musikbusiness zu stürzen. 1961 schloss er sich der Gruppe Bluesology an, mit der er fünf Jahre lang ausgiebige Tourneen spielte und nebenbei auch immer wieder als Solokünstler auftrat. 1965 verließ er die Band und schaute sich nach einer neuen Gruppe um, fiel bei den Auditions aber regelmäßig durch. Auf eine Anzeige hin spielte er bei der Plattenfirma Liberty vor, wurde einmal mehr abgelehnt, traf so aber auf den Mann, der maßgeblichen Anteil an seinem späteren Aufstieg haben sollte: Er bekam einen Stapel mit Textentwürfen des Autors Bernie Taupin mit auf den Weg, der sich auf die gleiche Anzeige beworben hatte und ebenfalls abgelehnt worden war. Begeistert von Taupins Entwürfen nahm John Kontakt zu ihm auf, und bald komponierten die beiden ihren ersten gemeinsamen Song. Eines der erfolgreichsten Komponisten/Texter-Gespanne hatte sich gefunden.

Aus Reginald Kenneth Dwight war mittlerweile Elton John geworden. Bei der Wahl seines Künstlernamens griff der Sänger auf zwei seiner Bandkollegen bei Bluesology, Saxophonist Elton Dean und Sänger John Baldry, zurück, denen er mit seiner Namensnennung Tribut zollte. Die Songwriting-Maschine John/Taupin kam 1968 richtig in die Gänge: Oft schrieb Taupin einen kompletten Song in dreißig Minuten, ebenso oft musste er auf Johns Musik nicht viel länger warten. Das Label DJM nahm die beiden hochproduktiven Autoren unter Vertrag, und während der folgenden zwei Jahre schrieb das Duo zahlreiche Songs für Künstler wie Roger Cook und Lulu. Mit seinen eigenen Songs, die deutlich rockiger als die Auftragsarbeiten waren, hatte John indes wenig Erfolg. Auch sein 1969 bei DJM veröffentlichtes Debütalbum "Empty Sky" blieb trotz wohlwollender Besprechungen in den Regalen liegen.

Doch schon zu Beginn der siebziger Jahre machte John klar, dass dieses Jahrzehnt ihm gehören sollte: Mit seinem zweiten, gleichnamigen Album und der Hitsingle "Your Song" schaffte John 1970 den Durchbruch in Amerika, den er 1971 mit dem Top-Ten-Album "Tumbleweed Connection" manifestierte. Mit "Honky Chateau", auf dem unter anderem der Evergreen "Rocket Man" enthalten ist, gelang ihm 1972 seine erste Nummer-eins-Platzierung in den USA. Es folgte die produktivste Phase des Gespanns John/Taupin mit je drei veröffentlichten Alben pro Jahr, die konstant Top-Ten-Hits hervorbrachten. Auch die exaltierten LiveAuftritte des Sängers wurden zu triumphalen Erfolgen. 1974 verlängerte er seinen Plattenvertrag mit MCA und erhielt dafür die Rekordsumme von acht Millionen Dollar. Im selben Jahr komponierte er zusammen mit John Lennon den Song "Whatever Gets You Through The Night", der zum Nummer-eins-Hit wurde und Lennon zum Comeback verhalf. Als erstes Album überhaupt schaffte Johns "Captain Fantastic And The Brown Dirt Cowboy" 1975 den direkten Einstieg von null auf eins in die US-Charts.

Einen ersten Rückschlag erlebte Elton John im Jahr 1976: Nachdem er öffentlich mitgeteilt hatte, bisexuell zu sein, reagierten viele seiner Fans mit Ablehnung, und der Sänger büßte einiges an Popularität ein. Das rasante Veröffentlichungstempo wurde auf nur mehr ein Album pro Jahr gedrosselt, seine Live-Auftritte reduzierte John auf ein Minimum und erklärte 1977, dass er zunächst überhaupt keine Konzerte mehr geben werde. Auch seine Beziehung zu Taupin geriet ins Schlingern. Die Partner beschlossen, ihre Zusammenarbeit zunächst auf Eis zu legen und mit anderen Musikern zu arbeiten. John tat sich mit Gary Osbourne zusammen, mit dem er 1978 das Album "A Single Man" produzierte, das einige Top-20-Hits hervorbrachte. Nach einigen kommerziell eher mäßig erfolgreichen Alben versöhnte sich John 1980 wieder mit Taupin und meldete sich mit dem Album "21 At 33" wieder erstarkt zurück. Die Hit-Maschine lief wieder, und in den folgenden Jahren veröffentlichte John durchschlagende Hit-Singles wie "Blue Eyes", "I'm Still Standing" oder "I Guess That's Why Thy Call It The Blues". Auch die späteren Achtziger waren für John durchweg erfolgreich mit mehreren Gold-Alben und Hits wie "Sad Songs (Say So Much)" (1984), "Nikita" (1986), "Candle In The Wind" (1987) und "I Don't Want To Go On With You Like That" (1988).

1984 heiratete John zur allgemeinen Überraschung die Ingenieurin Renate Blauel und blieb vier Jahre mit ihr zusammen. Später gestand John, bereits vor der Eheschließung gewusst zu haben, dass er homosexuell ist. 1988 beschloss er, einen Schlussstrich zu ziehen - nicht nur unter die vermeintliche Scheinehe mit Blauel, sondern auch unter seinen exzessiven Lebenswandel und seine seit den Siebzigern aktive Kokain- und Alkoholsucht. Bei einer ebenso exzessiven wie symbolträchtigen Auktion im Londoner Versteigerungshaus Sothebys veräußerte er den Großteil seiner Bühnenkostüme aus den Siebzigern sowie seine umfangreiche Plattensammlung. In den folgenden zwei Jahren unterzog er sich einer Entziehungskur, ließ sich Haarimplantate einsetzen und gründete 1991 die Elton John AIDS Foundation zur Unterstützung von HIV-Kranken. Nach der großen Läuterung gelang John 1992 mit dem Album "The One" musikalisch ein fulminantes Comeback. Kurz darauf unterschrieben John und Taupin einen erneut rekordverdächtigen, neuen Verlagsvertrag mit Warner/Chappell, der ihnen satte 39 Millionen Dollar Vorschuss einbrachte.

1994 komponierte John gemeinsam mit Tim Rice seinen ersten Soundtrack für den Disney-Film "Der König der Löwen" und veröffentlichte im Verlauf der neunziger Jahre mit ""Made In England" (1995) und "The Big Picture" (1997) weitere erfolgreiche Alben. Den größten Erfolg seiner Karriere verdankte John indes einem tragischen Anlass: Nach dem Unfalltod seiner Freundin Prinzessin Diana im Jahr 1997 trug der Sänger eine neue Version seines Hits "Candle In The Wind", das ursprünglich für Marilyn Monroe geschrieben worden war, mit einem neuen, auf die Königin der Herzen abgestimmten Text von Taupin auf der Beerdigung vor. Der Song kam wenig später als Single auf den Markt und verkaufte sich innerhalb einer Woche allein in den USA über drei Millionen mal. In der Folge löste "Candle In The Wind" Bing Crosbys Weihnachtsklassiker "White Christmas" als meistverkaufte Single aller Zeiten ab.

In den späten Neunzigern arbeitete John für das Musical "Aida" erneut mit Tim Rice zusammen und produzierte mit "Der Weg nach El Dorado" ein weiteres Mal den Soundtrack zu einem Disney-Film. Auch im neuen Jahrtausend blieb die Kreativität des Sängers ungebrochen: Nach "Songs From The West Coast" (2001) veröffentlichte er mit "Peachtree Road" im Jahr 2004 sein 43. Album und erreichte nach wie vor scheinbar mühelos höchste Verkaufsregionen.

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