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Stefan Ruzowitzky

Geboren in Österreich

Er kreiert in unterschiedlichen Genres Stimmungen und Atmosphären: Diese sind für ihn wichtiger als die erzählerische Handlung eines Films und stellen für ihn eine besondere Herausforderung dar. Der österreichische Regisseur und Drehbuchautor Stefan Ruzowitzky lässt sich wie die Kollegen Oskar Roehler, Rainer Kaufmann oder Michael Haneke schwer kategorisieren und ist dabei für zuschauerfreundliche Experimente offen.

Sein Debütfilm "Tempo" schilderte 1996 die Geschichte eines 18-jährigen Wiener Fahrradbotens, der sich zwischen Wahn und Wirklichkeit bewegt und in eine Crime Story gerät, die ihm über den Kopf wächst. Süffisant, lakonisch und dynamisch, fing Ruzowitzky das Lebensgefühl der "Raver Generation" ein. Mit dem kritischen Heimatfilm "Die Siebtelbauern", einer zu Beginn des Jahrhunderts spielenden Geschichte von sieben Knechten, die nach dem Tod des Großbauern gemäß dessen Vermächtnis auch wieder Bauern werden, was jedoch schnell zu Neid und Missgunst der Dörfler und zu Gewalt, Zerstörung und Lynchjustiz führt, machte die Runde bei zahlreichen Festivals und wurde mehrfach ausgezeichnet. Mit dem Horrorthriller im Medizinermilieu "Anatomie" wandte sich Ruzowitzky dem Genrefilm zu: Eine ehrgeizige Medizinstudentin (Franka Potente) kommt in Heidelberg einem Geheimbund auf die Spur. Ruzowitzky inszenierte nach seinen eigenen Worten einen "waschechten Schocker" der Art "Ich weiß, was du beim letzten Anatomiekurs gemacht hast" und förderte damit die Karrieren von Franka Potente, Ana Loos ("Das sündige Mädchen", "Der Mistkerl") und Benno Fürmann ("Der Krieger und die Kaiserin"), der so wunderschön furchteinflößend blickt. Mit zwei Millionen Zuschauern war "Anatomie" einer der Erfolge des Jahres 2000.

In "Die Männer Ihrer Majestät", einer Militär- und Spionagekomödie in der Tradition von Blake Edwards' "Was hast du denn im Krieg gemacht, Pappi!", schlagen sich amerikanische und britische Soldaten während des Zweiten Weltkriegs als Frauen verkleidet durch deutsches Feindesland und bekommen es mit einer schönen Widerstandskämpferin (Nicolette Krebitz) zu tun. Ruzowitzky wurde 1961 in Wien geboren, studierte dort Theaterwissenschaften und Geschichte, absolvierte Filmseminare bei renommierten Kameraleuten wie Vittorio Stararo oder Vilmos Zsigmond und arbeitete nach Hörspielversuchen und Theaterprojekten von 1987 an als freier Regisseur und Autor beim ORF, wo er Dokumentationen, Reportagen und Kurzfilme realisierte. Er ist auch als Regisseur von Werbefilmen und Musikvideos tätig, u.a. für die "Scorpions" und "Die Prinzen", für die er das berühmte "Schweine"-Video, ästhetisch eine großartige Parodie auf den Stil des britischen Avantgarde-Regisseurs Peter Greenaway und dessen Film "Der Koch, der Dieb, seine Frau & ihr Liebhaber", inszenierte.

In "Anatomie 2", der Fortsetzung des Thrillers von 2000, wird der junge Arzt Jo (Barnaby Metschurat) in eine elitäre Forschungsgruppe aufgenommen, die an der Entwicklung von künstlichen Muskeln arbeiten und ihn zum Selbstversuch animiert. Ruzowitzky setzt auf Schockeffekte sowie schnelle rhythmusgebende Schnitte.

2006 gelingt Ruzowitzky mit "Die Fälscher" ein weiterer Genre-Wechsel und er erhält dafür die größte Ehre, die es für einen Filmemacher geben kann, den Auslands-Oscar. Es ist der erste Oscar überhaupt für einen österreichischen Film in der 80-jährigen Geschichte der Academy Awards. Darin wird Sorowitsch (Karl Markovics) zur Schlüsselfigur eines groß angelegten Geldfälschungsbetriebes im KZ Sachsenhausen, mit dessen Hilfe die Nazis die Wirtschaft der Alliierten treffen wollen. Gegenspieler ist Burger (August Diehl), der die geplante Fälschung sabotiert. Regisseur Stefan Ruzowitzky hat das Drehbuch anhand der Erinnerungen des Zeitzeugen Adolf Burger geschrieben und dafür 2007 den Deutschen Filmpreis in Gold für das beste Drehbuch bekommen. Außerdem wurde sein Film für den Goldenen Bären auf der Berlinale 2007 nominiert.

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