Will Oldham
Geboren in USA
Der Songschreiber, Sänger und Musiker Will Oldham aka Bonnie "Prince" Billy kommt am 24. Dezember 1970 in Louisville, Kentucky zur Welt und beginnt seine Karriere zunächst als Schauspieler in Hollywood. Nach kleineren Rollen in Filmen ("Matewan", 1987) und Fernsehproduktionen sowie einem abgebrochenen Studium an der Brown University kehrt er Kalifornien und der Filmindustrie 1991 vorläufig den Rücken. Zurück in der Heimat widmet er sich ganz der Musik. 1993 erscheint unter dem fiktiven Bandnamen Palace Brothers (später verkürzt zu Palace) das erste Album Oldhams, "There Is No-One What Will Take Care Of You", im Jahresturnus gefolgt von weiteren Veröffentlichungen wie "Days In The Wake" und "Viva Last Blues". 1997 erscheint mit "Joya" erstmals eine Platte unter seinem eigenen Namen, 1998 wählt er für "Blue Lotus Feet" sein inzwischen zum Markenzeichen gewordenes Pseudonym Bonnie "Prince" Billy. Nach eigenen Angaben soll der Künstlername eine Fülle von Bezügen herstellen, etwa zu Bonnie Prince Charlie, einem Jakobiten aus dem 18. Jahrhundert, dem legendären Outlaw Billy the Kid (bürgerlich: William Bonney) und dem amerikanischen Sänger Nat King Cole. Es dauert jedoch eine ganze Weile, bis Oldhams Musik Beachtung findet: Die staubtrockenen Folk-Elemente und entkitschten Country-Verschnitte, LoFi-Klangbilder und technischer Minimalismen stoßen erst mit dem Aufkommen der so genannten "Alt Country"-Bewegung auf ein breiteres Interesse. Oldham, der sich in seinen Texten federleicht zwischen religiöser Düsternis ("I See A Darkness"), sexueller Derbheit ("You Have Cum In Your Hair And Your Dick Is Hanging Out") und trostloser Romantik bewegt, ist mittlerweile zu einer Ikone des neuen Genres geworden und wird zuweilen gar mit Altmeister Bob Dylan verglichen. Neben seiner eigenen musikalischen Arbeit ist der schrullige Eigenbrötler seitdem auch auf vielen Aufnahmen bekannterer Kollegen zu hören, allen voran Johnny Cash, auf dessen im Jahr 2000 erschienenen Album "American III: Solitary Man" sich eine Version von Oldhams "I See A Darkness" befindet - im Duett mit dem Verfasser. Auch Marianne Faithful, Zita Swoon, Tortoise, Nicolai Dunger oder die deutsche Gruppe Veranda Music zählen zur langen Liste von Künstlern, die entweder mit Oldham zusammengearbeitet oder Oldham-Songs im Repertoire haben. Oldhams neuestes Werk als Bonnie "Prince" Billy trägt 2006 den Titel "The Letting Go".