
Sein oder Nichtsein
Filmsatire. 1939 wird Warschau von den deutschen Truppen besetzt. Eine Gruppe renommierter Shakespeare-Darsteller, zu dem das Ehepaar Josef und Anna Tura gehört (Jack Benny und Carole Lombard), engagiert sich im Widerstand, fällt aber einem Nazi-Spion auf. Als den Darstellern Verhaftung droht, entwickeln sie einen mutigen Plan, um der deutschen Gestapo zu entgehen... „Ich hatte die zwei etablierten und anerkannten Rezepte satt: Drama mit entlastender komödiantischer Einlage und Komödie mit dramatischen Elementen. Ich wollte niemanden zu keinem Zeitpunkt von nichts entlasten: Es sollte dramatisch sein, wenn es die Situation verlangt, und Satire und Komödie dort geben, wo sie angebracht sind. Man könnte den Film eine tragische Farce oder eine farcenhafte Tragödie nennen – mir ist das egal und dem Publikum auch.“ (Ernst Lubitsch in der New York Times vom 29. März 1942) Der Film erhielt eine Oscar-Nominierung für die Filmmusik von Werner R. Heymann. „Aus diesem Stoff, der halb Hahnrei-Farce, halb Widerstandsdrama ist und halb (falls es eine dritte Hälfte gäbe) Theaterklamotte, hat der europäische Emigrant die perfekteste[sic!] Hollywood-Komödie überhaupt geschaffen, eine Mischung aus Frivolität und Moral, aus politischem Witz und Dekadenz. Einen Film, der alle seine Situationen so oft umkehrt und spiegelt, bis das Unterste zuoberst ist; einen Film, der mit einem falschen Hitler den echten so treffend einfing, wie der nie sein konnte - vielleicht von Chaplins Großem Diktator abgesehen.“ (Hellmuth Karasek in Der Spiegel, 1984) „Der Komik mit Grauen stilvoll verquickende Film ist eine immer noch nützliche Abrechnung mit dem Führerkult und seinen Begleiterscheinungen. Einer der besten Filme von Ernst Lubitsch, der als ätzende Satire die Schergen des Nationalsozialismus als Schmierendarsteller beschreibt und die Schauspielertruppe als tragikomische Helden ehrt.“ (Lexikon des internationalen Films) „Der Meister der intelligenten Komödie zeigt auch hier seine typische Handschrift.“ (Berliner Zeitung)
Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe
(Support Your Local Sheriff!) Westernkomödie. Auf dem Weg nach Australien strandet der Glücksritter Jason McCullough (James Garner) in einem Goldgräberstädtchen, wo dringend ein Sheriff gesucht wird. Da er dringend Geld braucht, nimmt er den Job an und kümmert sich ab sofort um Recht und Ordnung. Obwohl das brandneue Gefängnis noch nicht fertiggestellt ist und weder Zellentüren noch Gitterstäbe in den Fenstern besitzt. Doch da er ein kluger Mann mit unkonventionellen Methoden ist, kann er es auch mit dem berüchtigten Danby-Clan aufnehmen, der die Stadt terrorisiert… Der Film war eine Art Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für arbeitslose Filmschaffende. Einzig James Garner erhielt eine übertarifliche Gage. Walter Brennan, der schon bis 1940 drei Oscars als „Bester Nebendarsteller“ gewonnen hatte und in „Red River“ und „Rio Bravo“ legendäre Rollen spielte, parodiert hier sein Cowboy-Image nicht nur zur Freude der Western-Kenner. „Eine angenehme Abwechslung für alle, die ‚Cat Ballou – Hängen sollst du in Wyoming‘ schon dreimal gesehen haben.“ (Joe Hembus' Westernlexikon) „Heiter, witzig, kurzweilig.“ (Lexikon des internationalen Films) „Parodiert das Western-Genre auf sehr vergnügliche Weise.“ (Münchner Merkur) „Die Art, Wildwestbräuche einmal nicht ganz ernst zu nehmen, ist teilweise recht unterhaltend.“ (Evangelischer Film-Beobachter
Anastasia
(Anastasia) Filmdrama (nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Marcelle Maurette). Durch die Oktoberrevolution wurde der russische Adel gestürzt. Wer nicht umgebracht wurde, ist emigriert. Der ermordete Zar hatte Geld auf einer englischen Bank deponiert, das sich eine Handvoll Überlebender um Gene-ral Bounine (Yul Brynner) erschleichen wollen. 1920 stoßen sie in Paris auf die verwirrte Anna (Ingrid Bergman), die der letzten Zarentochter Anasta-sia ähnelt. Mit ihrer Hilfe wollen sie an das Geld in England kommen. Doch vorher muss Anna lernen, sich wie eine Zarentochter zu benehmen… Ingrid Bergmans Comeback in Hollywood, wo sie aus moralischer Entrüstung - ihrer Liebesbeziehung zu dem verheirateten Roberto Rossellini - viele Jahre nicht mehr besetzt worden war. Oscar 1957 für Ingrid Bergman in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin" sowie Nominierung für die "Beste Filmmusik". „Als romantisches Drama am Rande der Weltgeschichte inszeniert; psychologisch interessant und ausgezeichnet gespielt (...) Unterhaltung auf hohem Niveau“ (film-dienst) „Melodram mit einer großartigen Ingrid Bergman als Zarentochter (...) [r]omantisch und verschwenderisch schön“. (Cinema)
Der Planet der Affen
(Planet of the Apes) Science-Fiction. Die Astronauten einer Raumfahrt-Expedition stranden auf einem unbekannten Planeten, wo sprechende Schimpansen primitive Menschen als Sklaven halten und sie für wissenschaftliche Experimente missbrauchen. Schon bald werden auch sie gejagt und finden sich schließlich in Käfigen wieder… Der Erfolg des Films führte zu vier Fortsetzungen allein bis 1973. 2001 drehte dann Tim Burton ein Remake, das der Auftakt einer Reihe von Variationen der Reihe wurde. Der Maskenbildner John Chambers erhielt 1969 den Ehrenoscar in Ermangelung einer eigenen Kategorie für sein Arbeitsgebiet. „Hier schwelt ein Streit zwischen Toleranz und Verständnis auf der einen, Hass und Rassismus auf der anderen. Die verblüffende Schlußpointe und die glänzend gestalteten Affenmasken (Jack M. Smith/William Creber) machten den Film zu einem großen Erfolg, dem vier Fortsetzungen folgten.“ (Lexikon des internationalen Films)
Charade
Kriminalkomödie. (Charade) Kriminalkomödie. Eine junge Witwe in Paris wird von brutalen Kriminellen bedroht und findet Hilfe bei einem charmanten US-Amerikaner, der ihr scheinbar helfen möchte... Regina (Audrey Hepburn) ist noch nicht lange verheiratet, schon will sie sich wieder von Charles scheiden lassen. Als sie jedoch aus dem Urlaub zurück in die eheliche Wohnung kommt, ist die Wohnung ausgeraubt, und sie erfährt von der Polizei, dass ihr Gatte ermordet wurde. Der Grund hierfür liegt auf der Hand: Charles hat im Zweiten Weltkrieg zusammen mit einigen Kumpanen Gold im Wert von 250.000 Dollar unterschlagen. Die wollen das Gold jetzt wiederhaben und vermuten, dass Regina im Besitz des Schatzes ist. Hilfe erfährt sie nur von ihrer Urlaubsbekanntschaft Peter Joshua (Cary Grant), doch schnell erkennt sie, dass auch er nicht immer die Wahrheit sagt. Audrey Hepburn war die erste Schauspielerin, die prozentual am Einspielergebnis beteiligt wurde. Die Thrillerkomödie „Arabeske“ war der Versuch des Regisseurs, an den großen Erfolg von „Charade“ anzuknüpfen. Dieses mal waren Gregory Peck und Sophia Loren die Stars. „Ein exzellenter Kriminalfilm, der seine Pointe geschickt hinauszuzögern weiß; teils makaber, teils ansteckend heiter.“ (Lexikon des Internationalen Films)
Die glorreichen Sieben
Western. Ein mexikanisches Dorf wird jedes Jahr von einer Räuberbande überfallen und ausgeraubt. Daher engagieren die Dorfbewohner einen Trupp Revolverhelden, der sie vor der raubenden, brandschatzenden und vergewaltigenden Horde beschützen soll. Obwohl die Aufgabe wenig lukrativ und dafür lebensgefährlich ist, erklären sich der Revolverheld Chris (Yul Brynner), der furchtlose Vin (Steve McQueen), der gutherzige Bernardo (Charles Bronson) und vier andere dazu bereit. Sie stellen sich der Überzahl der Banditen, um das kleine Dorf von seinen Peinigern zu befreien... Dieser Film basiert auf Akira Kurosawas Klassiker "Die sieben Samurai". Man sagt, die mexikanische Filmkommission habe darauf bestanden, dass die hart arbeitenden Bauern im Film jederzeit in frisch gewaschener, blütenweißer Kleidung auftraten, um dem Klischee von dreckigen, armen, kleinen Mexikanern entgegenzuwirken. Die unvergessliche Filmmusik von Elmer Bernstein wurde 1961 für den Oscar nominiert. „Ein spannender Western, der die Folklore geschickt in die raue Handlung einfügt, eine exzellente Kameraarbeit aufzuweisen hat und besonders in den Nebenrollen von beachtlichen schauspielerischen Leistungen lebt.“ (Lexikon des Internationalen Films)
Ein seltsames Paar
(The Odd Couple) Komödie (nach dem Bühnenstück von Neil Simon). Der Ordnungsfanatiker und Hypochonder Felix (Jack Lemmon) will sich umbringen, weil seine Frau ihn verlassen hat. Nachdem ihm das mehrfach misslungen ist, taucht er verspätet bei der regelmäßigen Pokerrunde seiner Freunde auf, die beim geschiedenen Sportreporter Oscar (Walter Matthau) stattfindet. Nachdem die Freunde Felix beruhigt haben, beschließt Oscar, diesen bei sich aufzunehmen. Da Oscar das genaue Gegenteil von Felix ist und nicht das Geringste von Sauberkeit und Ordnung hält, scheinen sich die Zwei erst gut zu ergänzen. Bis Felix Oscar ein Rendezvous mit zwei Schwestern aus der Nachbarschaft vermasselt... "Ein seltsames Paar" war zuerst eine Broadwayshow, die 1965 unter Leitung von Neil Simon begann, mit Walter Matthau als Oscar und Art Carney als Felix. Später spielte Jack Klugman Felix' Part, bis 1968 in der Verfilmung Jack Lemmon die Rolle übernahm. 1970 entstand eine erfolgreiche TV-Serie, die in Deutschland unter dem Titel "Männerwirtschaft" gezeigt wurde. Jack Klugman agierte diesmal als Oscar, den Felix spielte Tony Randall. Autor Neil Simon hat zahlreiche erfolgreiche und durch brillante Dialoge gekennzeichnete Boulevardstücke geschrieben, die oft verfilmt wurden. Zwei Oscar-Nominierungen für "Bestes adaptiertes Drehbuch" und "Bester Schnitt". "An Situationskomik reiche Komödie nach einem erfolgreichen Boulevard-Stück; zwar recht theaterhaft inszeniert, von Jack Lemmon und Walter Matthau aber bravourös gespielt." (Lexikon des Internationalen Films)