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Anthony Minghella

Geboren am 06.01.1954 in Großbritannien

Mit "Der englische Patient" (1996), einem der überwältigendsten Melodramen der Filmgeschichte, das eine Liebesgeschichte in der Wüste und in einem verfallenen Kloster mit dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs koppelt, gewann Regisseur Anthony Minghella mit seinem dritten Spielfilm den "Oscar" für die beste Regie. Der insgesamt neun Mal - darunter als bester Film und für die beste weibliche Nebenrolle (Juliette Binoche) - ausgezeichnete Film charakterisiert Minghellas Regiekünste als von intensiver Schauspielführung und Detailverliebtheit bei der Rekonstruktion des historischen Ambientes geleitet. Minghella, 1954 als Sohn italienischer Eltern auf der Isle of Wight geboren, war Literaturdozent an der Universität von Hull, bevor er 1981 eine Karriere als Theaterautor und Hörspielautor begann, die ihm mehrere Auszeichnungen einbrachte. Für das britische Fernsehen arbeitete Minghella an Serien, Mehrteilern und TV-Movies. 1991 debütierte er als Spielfilmregisseur mit der romantischen Lovestory "Wie verrückt & aus tiefstem Herzen" (mit Alan Rickman und Juliet Stevenson), die ihm einen Ruf in die USA einbrachte, wo er mit "Mr. Wonderful" 1993 eine romantische Komödie mit Matt Dillon, Annabella Sciorra, Mary-Louise Parker und William Hurt inszenierte. Nach dem Welterfolg von "Der englische Patient", nach dem Bestseller von Michael Ondaatje entstanden, verfilmte Minghella den Roman "Der talentierte Mr. Ripley" von Patricia Highsmith, der bereits 1959 von René Clément mit Alain Delon in der Hauptrolle als "Nur die Sonne war Zeuge" verfilmt worden war. Die neue Version des Stoffes stellt Matt Damon als Ripley, Mörder und Fälscher in das Milieu des "dolce vita" der 50er-Jahre in Italien. Fünf Mal für den "Oscar" nominiert, ging der Film bei der Vergabe jedoch leer aus.

Als ausführender Produzent unterstützte er Projekte wie "Iris", ein Porträt über Iris Murdoch, Sydney Pollacks "Die Dolmetscherin" mit einer fantastischen Nicole Kidman und "Heaven" unter der Regie von Tom Tykwer. 2003 führte er bei "Unterwegs nach Cold Mountain" (nach einem Roman von Charles Frazier) wieder selbst Regie. Das Bürgerkriegsepos mit Starbesetzung Jude Law, Nicole Kidman und Donald Sutherland brachte Renée Zellweger einen Oscar für die beste Schauspielerin in einer Nebenrolle ein.

Drehort seines 2006 fertiggestellten Films "Breaking and Entering" war die englische Hauptstadt London. Hier griff Minghella das Thema der Zweiklassengesellschaft und der gegenseitigen Grenzüberschreitung auf. Da in Wills (Jude Law) Büro mehrmals eingebrochen wurde, spioniert er den Einbrecher aus und verfolgt ihn nach Hause. Dort trifft er auf die Mutter des Räubers, die Bosnierin Amira (Juliette Binoche) und verliebt sich in sie. Mit seinem Gespür für das schauspielerische Talent seiner Stars thematisierte er soziale Brennpunkte, ohne wertend zu erscheinen.

Zusammen mit Sydney Pollack und Scott Rudin half Minghella 2006 als Produzent Regisseur Kenneth Lonergan bei der Umsetzung seines Dramas "Margaret", in dem ein junges Mädchen über ihre Mitschuld an einem schweren Verkehrsunfall reflektiert. Im selben Jahr betätigte er sich in "Catch a Fire" von Phillip Noyce und ein Jahr später in "Michael Clayton" mit George Clooney als Staranwalt in Lebenskrise als Mitproduzent. Vor der Kamera konnte man den mit dem Britannia Award ausgezeichneten Minghella als Interviewer in dem Oscar-nominierten Drama "Abbitte" sehen. Sein letzter Film "The No. 1 Ladies Detective Agency" war die Verfilmung der Roman-Reihe von Alexander McCall Smith. Die Hauptrolle der Precious Ramotswe, die in Botswana die einzige von einer Frau geführten Detektivagentur des Landes betreibt, hat Minghella mit Jill Scott besetzt. Beim Drehbuch half ihm Richard Curtis.

Anthony Minghella war mit der chinesischen Choreografin Carolyn Choa verheiratet, mit der er einen Sohn, den Schauspieler Max Minghella, hatte. Anthony Minghella verstarb am 18. März 2008 im Alter von 54 Jahren.

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