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Ethan Coen

Geboren in USA

Amerikanischer Drehbuchautor, Produzent und Regisseur. Mit seinem drei Jahre älteren Bruder Joel bildet Ethan Coen seit ihren Filmanfängen ein symbiotisches Team, das bewusst auf die scharfe Trennung der Funktionen verzichtet. In der Regel inszeniert Joel, Ethan produziert, beide schreiben das Drehbuch. Seit "Ladykillers" sind beide als Regisseure geführt. Als Cutter benutzen sie das Pseudonym Roderick Jaynes. Die Filme der Coen-Brüder zeichnen sich durch eine eigenwillige Erzählweise, absurd-lakonischen Humor aus. Es sind bitterböse Grotesken und rabenschwarze Farcen. Ihre mit surrealistischen Einschüben gespickten, ausgefeilten Bildkompositionen enthalten zahlreiche Zitate aus der Filmgeschichte, speziell aus dem Film noir und den Screwball Comedies der 40er-Jahre. Die messerscharfen, präzisen Dialoge einer von ihnen entwickelten Kunstsprache gehören zur hintergründigen Originalität des Gesamtwerks, das sie als Total Film Maker und Independent-Könige verantworten.

Ethan Coen wurde 1957 in St. Louis Park, Minnesota, als Sohn eines Professorenpaars geboren und drehte mit Joel und einem Nachbarjungen mit einer Super-8-Kamera Remakes von Hollywoodfilmen, die sie im Fernsehen gesehen hatten. Er studierte in Princeton und machte seinen Abschluss mit einer Arbeit über den Philosophen Ludwig Wittgenstein. Erst danach taten sich die Brüder zusammen und machten erste Versuche im Filmgeschäft als Cutter von Horrorfilmen, unter anderem Sam Raimis "Tanz der Teufel". Seit 1981 verfassen sie Drehbücher, ihr erster Film, "Blood Simple" (1984), ein Psychothriller um Mord, Versicherungsbetrug und Tribut an die Schwarze Serie, wird von der Kritik gefeiert.

Dem Genre Thriller bleiben sie treu: Mit dem Gangsterepos "Miller's Crossing" (1990), das auch europäische Vorbilder wie Jean-Pierre Melville zitiert; dem kafkaesken Mystery-Thriller "Barton Fink" (1991), in dem ein Drehbuchautor 1941 in Hollywood in einen mysteriösen Mordfall gerät (Goldene Palme Cannes 1991, Regie-Preis, Bester Darsteller: John Turturro); der tragikomischen, im eingeschneiten Minnesota spielenden Entführungs- und Erpressungsgeschichte "Fargo" (1996; Regie-Preis in Cannes, Drehbuch-Oscar, Oscar für die Beste Darstellerin: Frances McDormand); und dem Film Noir "The Man Who Wasn't There" (2001), in dem ein Herrenfriseur eine Mordlawine lostritt.

Ihre stilistische Vielfalt und Virtuosität feiern die Coens mit Arbeiten wie der Actionkomödie "Arizona Junior" (1988), eine schwarzhumorige Burleske, in der Nicolas Cage für Holly Hunter ein Baby stiehlt; der Business-Satire "Hudsucker - Der große Sprung" (1994); der Bowling- und Kidnapping-Komödie "The Big Lebowski" (1998, mit Jeff Bridges als Althippie im Raymond-Chandler-Universum); der Südsaaten-Odyssee "O Brother, Where Art Thou?" (2000); der Scheidungskomödie "Ein unmöglicher Härtefall" (2003) und dem Remake des britischen Krimiklassikers "Ladykillers" (2004) - die zwei letzten Arbeiten für Major Studios.

Seit "Barton Fink" wurden alle Filme der Coens in Cannes uraufgeführt, der für "Paris, je t'aime" (2006) inszenierte Kurzfilm "Tuileries" ebenso wie 2007 "No Country for Old Men". Das elektrisierend schwarzhumorige und hochspannende Meisterwerk um einen todsicheren Killer (Javier Bardem) auf der Jagd im Crime-and-Western-Country von Sergio Leone, Sam Peckinpah und John Woo zeigt sie wieder auf der Höhe ihrer Form. Entsprechend wurde es mit zahlreichen Preisen bedacht, u.a. mit dem Golden Globe für das beste Drehbuch und als Krönung gleich mit vier Oscars, u.a. für die Königskategorien Bester Film und Beste Regie. Für die Regie erhielten die Brüder außerdem Auszeichnungen der Regisseurs- und Produzentengewerkschaft.

Ethan Coen schrieb Kurzgeschichten für The New Yorker, Playboy und Vanity Fair, die unter dem Titel "Gates of Eden" (1999, dt. "Falltür ins Paradies", 2005) erschienen.

Er ist mit der Percussionistin Grace Buller-Gorge verheiratet.

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