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Ken Adam

Geboren am 05.02.1921 in Deutschland

Der Filmdesigner, Filmarchitekt, Set Designer, Ausstatter und Art Director Ken Adam prägte mit wegweisenden, fantasievollen, bombastischen und zukunftsorientierten Visionen, die als Bauten und Erfindungen in Filme eingingen, die moderne Filmarchitektur. Vor allem die Arbeit an sieben James-Bond-007-Agententhrillern ("Dr. No", "Goldfinger", "Feuerball", "Man lebt nur zweimal", "Diamantenfieber", "Der Spion, der mich liebte", "Moonraker") revolutionierte den Look der Ausstattungen, die mit der Handlung gleichberechtigt waren und für die Drehbücher geändert, an die Räume angepasst wurden. Adams fantastische Räume sind die Schaltzentralen der Bösen, mit Kontrollzentren, Kerkern, Foltertunnel, Tarantel-Zimmer, Raumstation, Konferenzetage, Unterwasserpalast, Raumstation, drehbarer Raketenplattform im Vulkankrater, Atomanlage oder der Schatzkammer von Fort Knox ("Goldfinger"). Räume, die sich einprägten, die sich bewusst von der Realität abhoben ("Realismus ist langweilig"), darauf angelegt, "den Zuschauer im Innersten zu treffen" (Adam).

Neben den Räumen war Adam, ein Mann der Extreme und des Perfektionismus, für die technischen Spielereien zuständig, der wahre Q, der Bond-Mobile, Schnellboote, eine teilbare Yacht ("Feuerball"), Jet Packs, Flugzeuge und Accessoires etwa für den legendären Aston Martin (Schleudersitz, Rauchentwickler etc.) entwickelte. Einen Bond ("Im Geheimdienst Ihrer Majestät") musste er aufgeben, weil sich die Dreharbeiten verzögerten, für die Musical-Verfilmung von Ian Flemings Kinderbuch "Chitty Chitty Bang Bang" entwarf er das Wunderauto.

Paradoxerweise ist Adam nie für einen Bond-Film mit dem Oscar ausgezeichnet worden, er gewann ihn zwei Mal für historische Kostümfilme ("Barry Lyndon" und "King George - Ein Königreich für mehr Verstand").

Filmhistorisch so wichtig wie die 007-Welt wurde der unterhalb des Pentagon gelegene War Room, den Adam für Stanley Kubricks "Dr. Seltsam" (1963) baute, ein dreieckiger nach oben konkaver Lutftschutzkeller mit Riesenmonitoren, den Kubrick "aus mir raussaugte". Der Legende nach soll Präsident Reagan beim Einzug ins Weiße Haus verlangt haben, in den War Room geführt zu werden.

Ken Adam wurde 1921 in Berlin als drittes von vier Kindern der Inhaber eines bekannten Sport- und Modegeschäfts geboren, das Expeditionen ausrüstete und Ausstattung für Filme lieferte. 1934 emigrierte die jüdische Familie nach England, die Mutter betreibt eine Pension, der Vater stirbt 1936 an einem Herzinfarkt, in Deutschland verbliebene Verwandte kommen in KZs um. Mit 17 besucht Adam Kurse in der Architekturschule in London,und arbeitet tagsüber in einer Londoner Architekturfirma. Bei Ausbruch des Krieges meldet er sich freiwillig und fliegt als einziger Deutscher als Jagdflieger mit Spitfires und Hawker Typhoons Kampfeinsätze für die Royal Air Force, die er 1946 verlässt.

Durch seine Schwester Loni erhielt Adam einen Job als Zeichner für den Film "This Was a Woman" (1948), der erste von 90 Filmen im Lauf seiner Karriere. Adam baute die Schiffsflotte für "Des Königs Admiral" (1951) und galt seitdem als Spezialist für schwierige Aufgaben. 1956 wird er zum ersten Mal (für "In 80 Tagen um die Welt") für den Oscar nominiert, sechs weitere Nominierungen und zahlreiche BAFTA Awards folgen. Adam arbeitete u.a. für Bernardo Bertolucci ("Der letzte Kaiser"), Robert Aldrich ("Vor uns die Hölle", "Hügel des Schreckens"), Sergio Leone ("Sodom und Gomorrha") und Istvan Szabó ("Der Fall Furtwängler). Er ist der erste ausländische Filmarchitekt, der 2002 von der amerikanischen Art Director's Guild einen Lifetime Achievement Award erhielt.

Während der Dreharbeiten zu "Der rote Korsar" (mit Burt Lancaster) lernte Adam 1952 seine Frau Letizia Moauro kennen, die als Model und Modedesignerin arbeitete. Nach der Hochzeit teilte sie sein Weltenbummlerleben und beriet ihn im beruflichen Sektor. Anlässlich der Adam-Ausstellung in Berlin war das Ehepaar Gast der NDR-Talkshow vom 12.4.2002.

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