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Manfred Zapatka

Geboren am 02.10.1942 in Bremen

Smart und hart zugleich. Er ist als Bundeskanzler und Boxtrainer, Heinrich Himmler und heiliger Trinker, Verleger und Vater einer "mörderscharfen Tochter" gleichermaßen präsent und hat den besten spöttischen Blick des deutschen Films. Manfred Zapatka, von gedrungener Statur und mit flinken Augen, die das Wesentliche schnell abschätzen können, geht gemessenen Schritts, nie eilig, immer beherrscht und sicher. Im Gegensatz zu anderen Theaterschauspielern, die vor der Kamera die Bühne rauslassen, weiß Zapatka genial mit der Kamera umzugehen, spielt leise und sanft, aber so intensiv, dass die leisen sanften Töne umso gefährlicher wirken. Hinter Zapatkas stählernen Sätzen lauern Abgründe, sie sind absolut bestimmt, nie vernuschelt oder vernäselt, sondern makellose interpunktionsgenaue Dialoge und Monologe von angeborener Autorität. Manfred Zapatka kam spät zu Film und Fernsehen und wurde häufig auf Rollen von Schurken und zwielichtigen Charakteren festgelegt, denen er einen unheimlichen Charme verlieh. Lauernde Berechnung, Kalkül und erotische Avancen gehören zu diesem dunklen Dandy des Mysteriösen, der immer mehrere Spuren Geheimnis hat und nie vollständig entschlüsselbar ist. Seine dreistündige Rede als Heinrich Himmler in "Das Himmler-Projekt" ist Musterbeispiel sprachlicher Analyse von "Herrschaftssprech" (George Orwell), seine lüsternen Einflüsterungen rufen schauernd gemischte Gefühle hervor. Seine Lesung von Herman Melvilles "Moby Dick" gehört zu den großen Leistungen deutscher Sprache und liegt als Hörbuchfassung vor. Manfred Zapatka wurde 1942 in Bremen geboren, in Bochum ausgebildet und trat in Stuttgart, Recklinghausen, Bochum und Freiburg auf, bevor er 1984 festes Mitglied der Münchner Kammerspiele wurde. Im Fernsehen setzte er in Nebenrollen von "Der große Bellheim" und "Todesspiel" (als Bundeskanzler Helmut Schmidt) Glanzpunkte. Im Film war er der Box-Mephisto hinter Daniel Brühls "Elefantenherz", aber auch smarter Verlegervater von Alexandra Neldel in Michael Bully Herbigs "Erkan & Stefan". Unerreicht sein gestandener zynischer Trinker in Romuald Karmakars "Das Frankfurter Kreuz", wo er mit jedem Schluck klarsichtiger wird. Als Kanzler in der Sinnkrise führte er an der Seite von Martina Gedeck in "Spiele der Macht" ein tolles Schauspielerduell mit ihrer Moral-Politologin. In dem sozialkritischen Psychogramm "Falscher Bekenner" (2005) von Christoph Hochhäusler muss er in der Vaterrolle erleben, wie sein Sohn in eine Parallelwelt abdriftet. Ein Jahr später engagierte in Regisseur Matthias Glasner für das Drama "Der freie Wille", in dem seine Tochter ein Liebesverhältnis mit einem Vergewaltiger eingeht. Neben Alexandra Maria Lara war er, ebenfalls 2006, in "Offset" zu sehen. 2008 tröstet sich die wohlhabende Protagonistin Nadja Trenkler in "Die Lüge" mit dem Immobilienspekulanten Philipp Hardenberg (Zapatka) und sucht sich dafür eine Doppelgängerin - was als harmlose Lüge beginnt, steuert unweigerlich auf die Katastrophe zu. Sehenswert sind auch Zapatkas Auftritte in der von Publikum und Kritikern gleichermaßen gefeierten Serie "KDD - Kriminaldauerdienst". Seit 1978 ist Manfred Zapatka, Vater von drei Söhnen und zwei Töchtern, in in zweiter Ehe mit Managerin Margarete verheiratet. Seine Tochter Katharina übt ebenfalls den Schauspielerberuf aus. Für "Das Himmler-Projekt" erhielt Zapatka 2002 den Grimme-Preis in Gold; sechs Jahr später nahm er diesen Preis stellvertretend für das Ensemble in "KDD - Kriminaldauerdienst" entgegen.

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