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Mira Nair

Geboren in Indien

Indische Regisseurin. Mira Nairs unbestechlicher Blick auf das indische Elend in ihrem Spielfilmdebüt "Salaam Bombay!" machte sie 1988 auf einen Schlag weltberühmt. Dabei ist sie selbst Grenzgängerin und Vertreterin einer in der globalisierten Welt gelungenen Symbiose zwischen östlichen und westlichen Kulturen. Mira Nairs Filme kreisen um die sich immer wieder erneuernde Kraft von Familien, die sie überschäumend in ihrem größten Erfolg "Monsoon Wedding" feiert.

Nair geht Mischehen und der Hierarchie von Hautfarben nach ("Mississippi Masala"), verfilmt Weltliteratur ("Kama Sutra", "Vanity Fair") und behandelt Probleme von Anpassung und Selbstbehauptung ("Hysterical Blindness", "The Namesake"). Allen Filmen gemein ist der energische Erzählfluss der vital inszenierenden Regisseurin und überzeugte Weltbürgerin, die mit der Kraft selbstbewussten Lachens ein Lebens- und Erfolgsrezept pflegt.

Mira Nair wurde 1957 im nordindischen Orissa in eine Mittelschichtfamilie der Punjabi-Gesellschaft geboren, deren tragikomische Konflikte sie in "Monsoon Wedding", hinreißende Mischung aus Bollywood und Hollywood behandelt. Nair wurde katholisch erzogen und ging im Alter von 19 Jahren mit einem Stipendium nach Harvard, wo sie Soziologie studierte und darin abschloss. Zurück in Indien, drehte sie eine Reihe von Dokumentarfilmen, darunter "India Cabaret", der Stripperinnen in einem Nachtclub in Delhi beobachtet und 1985 den Preis für den besten Dokumentar- film auf dem American Film Festival erhielt.

Internationales Aufsehen erregte 1988 Nairs erster Spielfilm "Salaam Bombay!" über einen Jungen, der sich im Hurenviertel der Stadt durchschlagen muss, um Geld für die Heimreise in sein Dorf zu verdienen. In Cannes mit der Caméra d'Or ausgezeichnet, wurde der Film als Bester Ausländischer Film für den Oscar nominiert. "Mississippi Masala" (Denzel Washington und Sarita Choudhury als Lover zwischen den Kulturen), "The Perez Family" (kubanische Einwanderfamilien in den USA) und der Arthouse-Hit "Kama Sutra" (das indische Buch der Liebe) weiteten Nairs Kosmos aus, mit "Vanity Fair" und Reese Witherspoon in der Hauptrolle leistete sie sich den Luxus der opulenten Literaturverfilmung des Buches von William M. Thackeray, das sie mit 16 Jahren gelesen hatte. "Hysterical Blindness", Drama um drei Working-Class-Frauen, brachte dem Sender HBO Rekordquoten und Uma Thurman 2003 den Golden Globe. 2002 beteiligte sich Nair mit der Geschichte einer New Yorker Familie pakistanischer Herkunft, die nach dem Anschlag auf das World Trade Center in die Terrorfahndung gerät, am Gemeinschafts- projekt von elf Regisseuren des Episodenfilms "11'09"01". Für die Kurzfilmsammlungen "8" und "New York, I Love You" steuerte sie ebenso eine Episode bei.

2006 inszenierte Nair "The Namesake", dessen indischer Held Gogol sich in Boston zwischen der eigenen Einwandererfamilie und den Einheimischen behaupten muss. 2009 legte sie mit "Amelia" über die amerikanische Flugpionierin Amelia Earheart - gespielt von Hilary Swank - einen Spielfilm ohne indischen Bezug vor.

Nairs Firma Mirabai produziert außer eigenen Filmen asiatische Independent-Arbeiten und organisiert seit 2005 Workshops für junge Filmemacher, das erste in Kampla, Uganda, neben New York und Delhi Nairs dritte Heimat. Die Vor- und Nachspänne ihrer Filme fallen durch reizvoll gestaltete Piktogramme auf.

Nairs Welterfolg "Monsoon Wedding" war 2001 nach 44 Jahren der erste indische Film, der in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde, Nair die dritte Regisseurin, die den Preis erhielt. 2002 war Nair Präsidentin der Internationalen Jury der Berlinale.

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