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Oliver Stone

Geboren in USA

Er inszeniert seit "Salvador" politische Stoffe mit intellektuellem Akzent und allen Mitteln des emotionalisierenden Kinos, wobei er als Kind der 1960er-Jahre, als das er sich biographisch versteht, die meisten Stoffe aus diesem Jahrzehnt wählt. Sein Regiestil ist kraftvoll, montageorientiert und oft exzessiv, seine Thesen sind ambivalent, und doch zeigen fast alle seine Filme, wie ein Individuum im Konflikt mit einem korrupten System scheitert und untergeht.

Oliver Stone, geboren 1946, brach sein Studium in Yale ab, um in Saigon zu unterrichten, er meldete sich in Vietnam als Freiwilliger an die Front, wurde mehrfach dekoriert und kehrte zurück, um in New York Film zu studieren. Nach mehreren unbedeutenden Filmen und vielen Drehbucharbeiten (Oscar für Alan Parkers "Midnight Express") erlebte er mit "Platoon", der semi-autobiografischen Geschichte seiner Zeit im Vietnamkrieg, den Durchbruch. Der Film über eine Einheit im Dschungel erhielt vier "Oscars".

Stone hatte sein Thema gefunden und kehrte nach dem Börsenthriller "Wall Street", in dem Michael Douglas als Gordon Gekko der Mephisto der Faust-Broker war, und dem Rundfunkdrama "Talk Radio", einer Adaption des gleichnamigen Theaterstücks, mit "Geboren am 4. Juli", der Geschichte des verkrüppelten Vietnamveteranen Ron Kovic (Tom Cruise), zum Vietnamkrieg zurück, den er noch einmal in dem kommerziellen Desaster "Zwischen Himmel und Hölle" behandelte.

Stones "JFK - Tatort Dallas" versuchte, das Attentat auf Präsident John F. Kennedy als Verschwörung aufzudecken und arbeitete wie viele seiner Arbeiten mit einer wirksamen Mischung aus Fakten und Vermutungen. "The Doors" wurde eine Huldigung an den charismatischen Lead-Sänger der Band "The Doors", Jim Morrison, den Val Kilmer in einer bravourösen Leistung als modernen Schamanen verkörperte, ebenso wie Anthony Hopkins, der den Präsidenten Richard M. "Nixon" spielte und als gequälte Seele im Machtapparat erschien. Mit "Natural Born Killers", der Geschichte eines Mörderpärchens, gelang Stone eine Mediensatire von zermürbenden Ausmaßen, die eine heftige Diskussion um die Wirkung von Gewaltdarstellungen auslöste.

Stones Film noir "U-Turn" um einen Kleingauner, der in einem Wüstenkaff in mörderische Intrigen verwickelt wird, weist große Parallelen zu John Dahls "Red Rock West" auf. Die Kritik an amerikanischen Werten setzte er 1999 fort mit dem Football-Drama "An jedem verdammten Sonntag", in dem Al Pacino als Coach die Mechanismen profitorientierter Spieler im Werbezirkus des Massensports erlebt. Weiter zurück in der Vergangenheit liegendem Stoff widmete er sich 2004 mit seiner intimen Monumentalbiografie "Alexander", die stärker den von Colin Farrell verkörperten Menschen als den Feldherrn in den Mittelpunkt stellte.

Stone versteht seine Filme als bewusstseinsbildende Kräfte im Sinne der Initiation des Zuschauers, der seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen soll. Zu diesem Zweck bedient er sich mittlerweile auch des Dokumentarfilms und portraitierte die umstrittenen Politiker Yassir Arafat ("Persona Non Grata") und Fidel Castro ("Comandante").

Für sein Drama "World Trade Center" wurde er 2006 beim Hollywood Filmfestival zum Regisseur des Jahres erwählt. Aus der Perspektive zweier Polizisten (Nicolas Cage und Michael Peña), die beim Einsatz selbst verschüttet werden und erst nach Stunden lebend geborgen werden können, wird das Trauma des 11. Septembers neu aufgearbeitet. Als Satire bezeichnete der Regisseur selbst seine 2008 inszenierte Filmbiografie "W" über den noch amtierenden Präsidenten George W. Bush (Josh Brolin wurde für die Titelrolle auserkoren). Dabei wird Bushs Leben vom Studenten bis zum Einzug ins Weiße Haus und den ersten Instruktionen, die den Irakkrieg auslösten, rekonstruiert.

Zusammen mit seiner zweiten Ehefrau Elizabeth Stone hat er zwei Söhne, von denen Sean Stone auch in mehreren seiner Filme mitspielte. Nach zwölf Jahren wurde die Ehe geschieden, worauf Stone 1996 Sun-jung Jung heiratete.

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