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Phillip Noyce

Geboren in Australien

Phillip Noyce gehört zu den Australiern, die in ihrer Heimat bekannt wurden, einige Jahre im Studiosystem Hollywoods arbeiteten, dort weltweit erfolgreiche Filme drehten und dann zu ihren Wurzeln zurückkehrten.

Der Thriller-Spezialist Noyce etablierte Harrison Ford als CIA-Analytiker Jack Ryan und späteren CIA-Chef in den Tom-Clancy-Verfilmungen "Die Stunde der Patrioten" und "Das Kartell", lancierte die Karriere von Nicole Kidman mit "Todesstille", führte Sharon Stone in "Sliver" ins total überwachte Hochhaus und in erotische Grenzbereiche sowie Sir Michael Caine zur dritten Oscar-Nominierung in "Der stille Amerikaner".

Geboren in Griffith, New South Wales, kam Noyce in Sidney in Kontakt mit der Underground-Szene und drehte mit 17 einen 15-Minuten-Film. 1973 in die National Film School aufgenommen, gewann er den ersten Preis beim Australischen Kurzfilmfestival, drehte Dokumentarfilme und 1977 seinen ersten Spielfilm "Backroads".

"Nachrichtenkrieg" (1978) kreist um die Kämpfe zwischen Film und TV zwischen 1948 und 1956 bezüglich der aktuellen Bildberichterstattung, gewann drei Australische Filmpreise und war der erste australische Film für das New York Film Festival. Mit Judy Davis entstand "Heatwave - In der Hitze des Zorns", der 1982 in Cannes gezeigt wurde, mit Nicole Kidman 1988 der psychologische Thriller "Todesstille", ein Stoff nach dem Krimi von Charles Williams, den Orson Welles 1966 unter dem Titel "The Deep" begonnen und unvollendet gelassen hatte. "Todesstille" spielt ausschließlich auf einer Yacht, auf die mit der Ankunft eines Fremden der Terror hereinbricht. Durch den Film wurde Hollywood auf Noyce, der zwischenzeitlich fürs TV gearbeitet hatte, aufmerksam und ließ ihn 1988 mit "Blind Fury - Blinde Wut" die Story eines blinden Schwertkämpfers (Rutger Hauer) inszenieren, der einen entführten Jungen aus den Händen einer Drogenbande befreit.

Über seine Tom-Clancy-Jack-Ryan-Filme sagte Noyce, der in rasantem Erzähltempo stilsicher, kühl, zynisch und beängstigend realitätsnah inszenierte und die konservative Ideologie der Vorlagen zurückfuhr: "Ich wollte letztendlich auch zeigen, wie wenig tatsächlichen Einfluss das Militär in Amerika besitzt und wie intrigant und gleichzeitig bedeutend auf dem politischen und bürokratischen Niveau dieser Gesellschaft gearbeitet wird."

1994 kehrte Noyce nach Australien zurück, wo er 2000 über ein Telefongespräch mit der Dokumentarfilmerin Christine Olsen auf das fast vergessene Schicksal der "Lost Generation" von Aborigines stieß und 2001 mit "Rabbit-Proof Fence - Long Walk Home" die authentische Geschichte dreier Aborigines-Mädchen von acht, elf und 14 Jahren drehte, die 1931 aus ihrem Dasein als Hausmägde ausbrechen und, von Polizei und dem englischen Aborigines-Aufseher (Kenneth Branagh) verfolgt, über 1000 Meilen durch die härteste Wüste der Welt fliehen.

Noyces "Verjüngungskur durch Selbsterforschung" setzte sich mit der Graham-Greene-Adaption "Der stille Amerikaner" fort. Sir Michael Caine ist Times-Korrespondent in Saigon 1956, der eine zarte Vietnamesin liebt und mit einem Amerikaner (Brendan Fraser) um sie und das politische Schicksal des Landes kämpft. Der unbequeme Film wurde in den USA lange zurückgehalten.

2006 führte er die Regie zu "Catch a Fire", einem Film über die Zeit des Apartheid-Regimes in Südafrika. Nach einem Zwischenfall in einer Raffinerie wird der zu Unrecht verdächtigte Familienvater Patrick Chamusso (Derek Luke wurde dafür 2006 für den Satellite Award und 2007 für den Black Reel Award nominiert) vom unberechenbaren und gnadenlosen Colonel Nic Vos (gespielt von Oscarpreisträger Tim Robbins) verhört und gefoltert. Die Vorwürfe erweisen sich als haltlos und Chamusso wird freigelassen. Er sympathisiert daraufhin mit der Untergrundorganisation African National Congress und verübt in deren Namen Anschläge auf seine Folterer.

Phillip Noyce ist seit 1979 mit Jan Sharp verheiratet und hat zwei Kinder.

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